Kalabrische Hirtenhunde SILA

PASTORE DELLA SILA

Eine uralte robuste und ursprüngliche Herdenschutzhunderasse  ( HSH)   aus der SILA Hochebene in Kalabrien in Süditalien verbreitet sich gleichzeitig mit der Rückkehr des Wolfes  nach Norditalien und wird seit 2012 in einem Zuchtprogramm gefördert und ist als eigenständige Rasse in Italien 2014 anerkannt worden.

Der KSOH hat den Sila Hirtenhund als neue HSH Rasse aufgenommen und wird vom Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG seit 2021 als Rasse in der Schweiz anerkannt.

Wir können ihnen Welpen mit Pedigree und Gesundheitskontrollen und Ankoerung anbieten in Zukunft, was eine Voraussetzung zur Anerkennung als offizielle HSH in Graubünden und später ev. in der ganzen Schweiz darstellt.

Der SILA Hirtenhund ist im Gegensatz zu vielen anderen HSH kein Molosser und wird in der Gruppe Hirtenhunde und Sennenhunde klassifiziert .  Die SILA HSH funktionieren als geschlossenes harmonisches Rudel in numerischer Überlegenheit gegenüber dem gegnerischen Wolfsrudel um Angriffe und tödliche Kämpfe zwischen HSH und Woelfen zu verhindern.

Der SILA Hirtenhund entspricht nicht der klassischen HSH Vorstellung von gefährlichen “ Kampf-Hunden“ und zeichnet sich durch viel grössere Akzeptanz von Menschen aus . Diese sanfte einfühlsame Hirtenhunde werden in bevölkerungsreichen und touristischen Gegenden mit grosser Zufriedenheit eingesetzt und haben gerade im Alpenraum und in der Schweiz ein sehr grosses Potenzial den Spagat zwischen ökologischer Alpweidewirtschaft, Herdenschutz mit HSH und Alpen -Tourismus erfolgreich meistern zu können.  Wir selber sind von unseren SILA  voll begeistert und können sie allerbesten weiterempfehlen!!   

Der SILA Hirtenhund hueten  in seinem Ursprungsland in der kalabrischen SILA  Hochebene vorallem  Ziegen selbständig im Rudel vielfach ohne Hirten in unübersichtlichem Bergwald in Wolfsteritorium und haben dadurch eine fuer HSH aussergewöhnliche Agilitaet  entwickelt.

Provisorischer Standard:

Grösse :                                               Rüden            60 – 70 cm /  45-55 kg         Weibchen     58-68 cm /    35-45 kg 

Agiler athletischer Körperbau mit grösseren und mittleren Linien

Der SILA ist ein grosser Hund mit mandelformigen Augen und einem froehlichen Ausdruck. Das Fell ist glatt oder wellig und Bilder im Winter reichlich Unterwolle.  Länge und Farbe  sind verschieden schwarz grau braun und rötliche Färbungen kommen vor und aehneln den kalabrischen Ziegen.

Die Sila Hirtenhunde wurden seit der Antike in Kalabrien eingeführt und jahrtausendelang ausschliesslich zur Bewachung abgelegener Höfe und deren Vieh eingesetzt und durch die harten Lebensbedingungen in Wolfsgebiet sehr streng selektioniert. Nur die besten rudelfaehigen Hunde konnten ihre Gene weitervererben und die Welpen einlernen. Sie sind sehr gut in grossen Rudeln von 20-30 Hunden zu halten da sehr sozialen Charakter und klare Hierarchie. Mit allen Tieren und Menschen mit denen sie aufwachsen werden sie eine sehr fürsorgliche beschützende Beziehung aufbauen und allem Fremden und Unbekannten mit grossem unerschuetterlichem Misstrauen begegnen und niemanden in die Nähe lässt ohne Präsenz ihres vertrauten Hirten. In Gegenwart des Meisters können sie sich als sehr entspannte menschenfreundliche Hunde entpuppen die besonders Kinder und Schwache behutsam als Freunde gewinnen mit ihrem sensiblen Gespuehr.

Unsere vier Sila HSH sind mit Schafen und Ziegen und unseren 1+3 jährigen Kindern aufgewachsen und arbeiten auf der Alp im Herdenschutz mit bestem Erfolg und sind für die engen Schweizer Verhältnisse mit vielen Touristen und wenig Toleranz fuer HSH prädestiniert mit ihrem sanften Weesen.

Wir möchten diese fantastischen Hunde gerne verantwortungsbewussten Tierhaltern anbieten können und beim Aufbau ihres persönlichen Herdenschutzkonzept mithelfen mit unseren 20 Jahren Erfahrung mit HSH als Alphirt .

Ich bin Mitglied beim Hirtenhunde-Schweiz-Club und beim italienischen ATPS ( Sila Club) und im Austausch mit verschiedenen erfahrenen Hirten um eine Hirten- Kulturbruecke von Italien in die Schweiz zu schaffen und von der wertvollen Selektion optimal profitieren zu können .

Unsere Sila Zuchthunde

SEK (2018) Ruhiger und zurückhaltender defensiver Alpha Rüde mit gutmütigem Weesen gegenüber anderen Tieren und Menschen
MARA (2019) ist sehr selbständig agierende und sehr agile Hündin mit ausgeprägter Dominanz und vorallem in der Nacht sehr aktiv weitläufig ihr Territorium am patrouillieren.
MINA 2018 sehr feinfühlsamer HSH und ausserordentlich folgsam und mein erster großer Sila Liebling
MORO neuer junger grossgewachsener ruhiger zukünftiger Zuchtruede
MORO und MINA
MARA und. MINA im Vergleich
SEK und MARA

Reservationen können nach ausführlichen persönlichen Gespräch gemacht werden um alle bestens platzieren zu können !

Besichtigung der Hunde vorher möglich und erwünscht !

Auf Wunsch kann ich interessierten Tierhalter Sila HSH aus reiner Arbeitslinie von erfahrenen italienischen Hirten vermitteln , die sich im Herdenschutz in starker Wolfspräsenz jahrelang bewährt haben.
Die beiden ersten Sila HSH wurden erfolgreich an neuen Besitzer übergeben und haben sich sofort gut integriert in die Ziegenherde.

Die jungen Welpen wachsen alle in engem Kontakt mit Schafen Ziegen und anderen Tieren auf und haben ein optimales Imprinting.

Die Welpen wurden zuerst für einige Monate in mein eigenes Rudel auf der Alp integriert und ein Rüde und eine Weibchen als harmonisches Paar einem mit HSH unerfahrenem Kuhbauern mit Ziegen ausgebildet übergeben.

Rüde Merlin und Tequila
Tequila junge Sila Hirtenhuendin in ihrem neuen Zuhause Herbst 21
Die beiden Sila mit ihrer neuen Herde

Die SILA Hochebene in Kalabrien in Sueditalien erstreckt sich ueber 1500 km2 und besteht aus der SILA Grande,SILA Piccola und der SILA Greca und umfasst ein grosses Naturschutzgebiet mit Wolfspopulation .

Der SILA Hirtenhund wurde hauptsaechlich zum Schutz der Ziegen,Schafe und Kuehe auf den abgelegenen Bauernhoefen eingesetzt und ueber Jahrhunderte selektioniert.

Der SILA ist gross und kraeftig mit starker Knochenstruktur und gutentwickelter Muskulatur und sehr agil! Das Fell ist lang und dicht und reich an Unterwolle und ermoeglicht den Hunden mit extremen klimatischen Widrigkeiten unter freiem Himmel fertigzuwerden.

Der SILA ist ein furchtloser unbestechlicher Waechter ueber Seine ihm anvertrauten Tiere und Habe und fuehrte Seine Arbeit mit grosser Gewissenhaftigkeit und Hingabe aus und verlaesst niemals die Tiere , mit denen er sein ganzes Leben verbringt. Sein Ausdruck ist wachsam und vorsichtig und er hat ein ausgezeichnetes Gedaechtnis. Vorsichtig gegenueber Fremden, denen er kaum sehr nahe kommt, aber in Gegenwart eines ausgeglichenen Hirten , dem er vertraut, naehert er sich auch Fremden langsam an. Wenn er in engem Kontakt mit Menschen erzogen wird, zeigt er grosse Bindung an diejenigen , die sich um ihn gekuemmert haben. Er ist sehr liebevoll mit Kindern, feuriger und ungestuemer mit Erwachsenen. Ihn zeichnet eine grosse Lernfaehigkeit aus und er liebt es, gestreichelt zu werden wie alle Hunde. Seine psychischen Faehigkeiten legen nahe, dad’s die Nuetzlichkeit dieses Hundes nicht nur auf die Bewachung beschraenkt ist. Seine Sensibilitaet und sein angenehmes Weesen machen ihn nicht nur als Begleithund, sondern auch fuer die Verwendung in der Therapie geeignet. Dank seiner sportlichen Faehigkeiten und seines leichten Lernens ist er auch fuer andere soziale Zwecke geeignet. Der SILA kann als Hund mit einer vielfaeltigen Funktion betrachtet werden, der fuer verschiedenen Aktivitaeten Talente vorzuweisen hat.

Merlin und Moro Integration

Es können Vorreservationen vorgenommen werden um die Übergabe professionell planen zu können zusammen fuer ihre Bedürfnisse. Ich biete Beratung und Betreuung aller unserer Welpen an damit Hunde und neue Besitzer sich harmonisch verstehen lernen.

Selektion von Herdenschutzhunden


Ich arbeite seit 1995 mit verschiedenen Hirtenhunden und startete im Jahr 2000 mit meinem legendären Pyrenaenberghund Balu als Pioneer mit Herdenschutzhund in Graubünden bevor der Wolf das grosse Thema war.

2002 rief mich das Tessin nach den ersten Wolfsrissen um ein Pilotprojekt mit Herdenschutz in Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen aufzubauen und habe unterschiedliche Erfahrungen mit zwei direkt aus den Abruzzen kommenden HSH gesammelt . Daneben habe ich auch persönliche Erfahrungen mit HSH im Himalaya mit Tibet Mastiff und Kangal in der Türkei und anderen Ländern auf Trekking in entlegenen Gegenden . Meiner Meinung nach ist jede Rasse die beste in ihrer angestammten Umgebung über Jahrtausende angepasst. Deshalb suchte ich nach einer Hirtenhundekultur im dichter besiedelten Europa wo die Hunde Menschenbegegnungen gewöhnt sind.

Durch meine italienische Frau lernte ich den unbekannten kalabrischen PASTORE DELLA SILA kennen und besuchte verschiedene Zuchtstaetten .

Die besondere Eigenart dieser aussergewöhnlichen Hunde hat mich sofort völlig überzeugt und beste Kontakte und Zugang zu diesen raren reinen Arbeitslinien ermöglicht . Im Februar 2019 importierte ich zwei Zuchthündinnen und einen blutsfremden Rüden als erste SILA in die Schweiz und bin völlig begeistert von ihren fantastischen Anlagen .

Ich bin ueberzeugt , dass der SILA eine grössere Akzeptanz in der HSH – skeptischen Schweizer Bevölkerung erreichen kann als andere HSH – Rassen die bedrohlicher auf fremde Menschen wirken und zu Konflikten mit Touristen führen können .

Im Kanton Graubünden wird bereits über ein Wanderwegverbot auf Alpweide mit HSH diskutiert das viel zu diskutieren geben wird mit der Stadtbevölkerung .

Der öffentliche Druck ist gross und wenn irgendetwas unerfreuliches passiert wird die Schuld immer dem Hund und Hirt gegeben. Deshalb ist Aufklärung dringend nötig .

Leider wissen immer weniger Menschen wie in der Natur und mit Hunden umzugehen ist und verhalten sich aus Hundesicht völlig unberechenbar was Begegnungen mit Konfliktpotenzial mit sich bringt.

Deshalb ist es ausserordentlich wichtig , dass nur von fachmaennischen Hirten mit viel Erfahrung und Intuition die besten geeigneten Arbeitshunde zur Zucht ausgesucht und angepaart werden .

Wir vertrauen vollkommen auf die jahrelange Selektion unserer italienischen Hirtenfreunden im taeglichen Bewaehrungskampf mit beachtlich starkem Wolfsrudeln in den italienischen Appenin und Alpen. Es wird nur mit den dominanten kampferprobten Hirtenhunden gezuechtet, die ueber zwei Jahre Ihre Arbeit 100% zuverlaessig gemacht habe. Dieser natuerliche Selektionsprozess kann nur in Gebieten mit dauernder Praesenz eines maechtigen Wolfsrudels perfektioniert werden und als Imprinting den Welpen mitgegeben werden.

Unsere SILA wuchsen alle zusammen im grossen Rudel mit Mutter und Vater in Gebieten mit starken Wolfsrudels auf und haben von ihren Eltern das Verhalten bei Wolfspraesenz von kleinst auf erlernt und damit in ihrem Blut.

Herdenschutzhunde Pastore della Sila in Italien

  • Unsere zwei Sila Huendinnen Mina und Mara kommen aus der herausragenden Selektion von Zuechter Cristian Mussari und seiner Frau Caterina Traghetto vom Milchschafbetrieb „La pecora nera“ ( das schwarze Schaf) in der Toskana
  • Unsere SILA Schaeferhunde wachsen im Stall inmitten von Schafen , Ziegen,Kuehen, Eseln ,Huehner und im grossen Hunderudel auf. Damit lernen sie von kleinauf, Tiere wirksam vor dem Wolf zu beschuetzen. Menschen gegenueber sind die tolerant und nie aggressiv (verglichen mit Kangal oder Abruzzesen). Anders als andere HSH Rassen, ist der SILA toleranter Menschen gegenueber , die er nicht kennt. Gerade weil er in Kalabrien off in kompletter Unabhaengigkeit ,ohne den Hirten, arbeitet, auch in ziemlich dicht bewohnten Gebieten. Die Hunde begleiten die Tiere auf die Weide, und eventuelle Fremde halten sie mit bellen auf Entfernung, ohne sie zu beissen oder sonstwie anzugreifen.
  • Im Gegensatz dazu, falls vierbeinige Raeuber auftauftauchen, zoegern sie nicht , diese anzugreifen und zu vertreiben bzw. unschaedlich zu machen. Aufgrund dieses ausgeglichenen Charakter sind unsere Hunde sehr gut fuer moderne Viehzuchtunternehmen geeignet, so Tierzucht und Agriturismus einher gehen. Es sind sehr ausgeglichene und besonnene Hunde, die Kinder ueber alles lieben und auch Ihre anstrengendsten Spiele dulden. Mit der Herde, in der die aufwachsen , haben sie eine symbiotische Beziehung, dank der is in allen Phasen der Zucht bei der Herde bleiben koennen. (Geburten, Paarung, Saeugezeit).
  • Der Landwirtschaftsbetrieb „Pecora nera“ Zuechter seit 2012 SILA Schaeferhunde zum Schutz ihrer Michschafherde, Ziegen und Kuehen. Die Welpen kommen direkt im Stall auf die Welt und erhalten so das Imprinting, das sie zu perfekten HSH heranwachsen laesst.
  • Es gibt viel Unwissenheit darueber, wie gute HSH arbeiten, darum moechten wir beschreiben, wie sich unsere SILA in der Schafherde verhalten :
  • Tagsueber auf der eingezaeunten Weide genuegen 3-4 SILA . Sie teilen sich die Arbeit, es ist faszinierend zu beobachten, kein Mensch hat es ihnen beigebracht, das haben sie im Blut. Einer bleibt immer mitten in der Herde, die anderen gehen am Zaun entlang oder suchen sich einen hoeher gelegenen Aussichtspunkt . Sobald ein Wanderer auftaucht , laufen sie alle hin und bellen erstmal…. Sie koennen einschaetzen, were eine potenzielle Gefahr darstellt und wer nicht…… Sprich von Kindern und Frauen oder alten Menschen lassen sie sich sogar streicheln, ein Jaeger mit Gewehr hingegen wird angebellt, bis er verschwindet,. Auf keinen Fall verlassen die Hunde Ihre Schafe , um jemandem hinterherzurennen.
  • In 95% der Faelle genuegt der Abwehreffekt, sprich durch ihren Geruch, das Gebell , das Markieren des Gebiets durch Urin weiss der Wolf hier ist besetztes .T Fue undistsie undin toedliches Risiko bei einem Angriff und er wird weitergehen und sich ein ungeschuetztes Reh suchen. In den anderen Faellen,falls ein hungriges Rudel angreift, teilen sich die HSH auf, sie treiben die Schafe zusammen, bleiben bei ihnen, und die staerksten Hunde kaempfen gegen die Woelfen . Bisher mussten wir erst einmal eine Huendin zum Tierarzt bringen und einem Biss vernaehen lassen.
  • Am Tag danach wollte sie wieder auf die Weide. Fuer diese HSH ist das ihr Leben, kein Zwang oder Gewalt, es sind tolle urspruengliche Hirtenhunde.
  • In Italien arbeiten unsere SILA mittlerweise in den ganzen Alpen und dem Appenningebirge, auch auf den im Sommer touristisch dicht besiedelten Alpen, mit grossem Erfolg!

Thema Herdenschutz und finanzielle Unterstuetzung

Der Wolf ist schon da oder kommt bald ueberall hin. Das ist Fakt und nicht mehr aufzuhalten.

Es gibt zwei Moeglichkeiten fuer Schaefer:

Nichtstun und sich ueber die Politik klagen, die keine Zuschuesse zahlen, Kerzen anzuenden , Mitleid erreggende Posts schreiben, um die bestimmende Stadtbevoelkerung zum Umdenken zum Umgang mit dem Wolf anzuregen, damit dann Mal in ferner Zukunft einem Abschuss der Woelfe zugestimmt wird, waehrend in der Zwischenzeit die Tierherden brutalen Wolfsattacken ausgesetzt werden und zuerst tote Tiere zu beklagen sind.

Die Alternative ist den Herdenschutz selber in die Hand respektive Hund zu nehmen! Wer sich rechtzeitig kuemmert (sprich BEVOR der Wolf zugeschlagen hat!) , kann sich Welpen zulegen und die grossziehen, und hat Zeit alles in Ruhe einzuspielen. Somit kosten die HSH auch weniger als ausgewachsene HSH die auch viel schwieriger zu kontrollieren sind als Erwachsene ohne fruehe Bindung zum Hirten und seiner Herde. Der Einsatz guter HSH ist die weltweit seit Jahrtausenden bewaehrte Versicherung der Hirten. Auch falls der Staat kein Geld zur Unterstuetzung der HSH zahlen sollte, kosten HSH viel weniger als tote Schafe, Aborte, Milchverlust, Verletzungen, Panik, das Leiden der Schaefer hat einen hohen Preis als Alternative.

Ernaehrung der SILA HSH

Wieviel kostet der Unterhalt eines SILA ? Das kommt auf die Ernaehrung an, mit der er aufgewachsen ist und er gewohnt ist. Unsere SILA fressen 80% rohes Fleisch und Knochenreste kostenlose Abfaelle vom Metzger. Dazu trockenes Brot und Milchserum, das Restprodukt der Kaeseherstellung. Sie sind alle kerngesund, athletisch und haben ein wunderbar glaenzendes Fell. SILA nehmen alle Naehrstoffe sehr gut auf, ihr Metabolismus ist ausgezeichnet, sie fressen halb so viel wie ein deutscher Schaeferhund etwa. Welpen werden separate gefuettert, alle anderen fressen gemeinsam im Rudel. So lernen auch die jungen Hunde, die Rangordnung im Rudel zu respektieren. Wer vordraengelt, wird zurechtgewiesen.

Welpen wachsen in engem Kontakt mit Schafen auf und erhalten das perfekte Imprinting

Rudel- Bildung HSH

Die Bildung eines harmonischen Herdenschutzhunde-Rudels braucht Zeit und Fingerspitzengefühl , das Mensch durch intensives Beobachten des Verhalten der verschiedenen Hunde kontinuierlich erwirbt .

Ein HSH kann seine ganzen Qualitäten erst in einem perfekt eingespieltem Team entfalten. Dazu ist es fundamental, dass die einzelnen Hunde ein unerschuetterliches Vertrauen in ihren Hirten und zu ihren anderen Hunde haben und sich als eine grosse Familie mit allen Hofbewohnern verstehen.

Ein noch so mutiger grosser starker HSH ist alleine kein Hindernis für ein hungriges Wolfsrudel und kann von den Wölfen getötet werden. Fuer einen funktionierenden permanenten Herdenschutz 24 Stunden x 365 Tage braucht es mehrere HSH um sich zu unterstützen und entlasten. Es genügt jedoch nicht irgendwelche HSH zusammenzufuehren um ein schlagkräftiges Rudel bilden zu können. Die Rangordnung im Rudel muss natürlich gewachsen sein, um keine selbstzerstoererischen Hackordnungskaempfe zwischen den erwachsenen Hunden untereinander aufkommen zu lassen, die das Rudel schwächen und in ihrer Arbeit behindern.

In Kalabrien und anderen alten Hirtenhundekulturen mit HSH wird idealerweise eine herausragende Mutterhuendin zusammen mit mehreren Töchtern und ( kastrierten) Söhnen gehalten und einem blutsfremden Alpha-Rueden um Inzucht zu vermeiden und das Rudel stets jung und dynamisch zu halten. Dies dient einer höchstmöglichen Harmonie und Synergie ,und entschärft die natürlichen Konflikte im Rudel hauptsächlich auf die Laeufigkeit der Hündinnen,die isoliert werden muss um potenziell tödlich endende Hierarchie -Kämpfe sowohl zwischen Weibchen als auch zwischen ebenbürtigen Rüden . Natürlich hängt die Anzahl benötigter HSH von dem Anzahl der Wölfe gegenüber ab und deren Alternativen auf Wildangebot ab.

Die Zusammensetzung eines HSH Rudels ist ein entscheidender Aspekt fuer ein gut funktionierendes HSH-Team. Es sollten immer wie bei einem Wolfsrudel sowohl schwerere Rueden und leichtere Weibchen dabeisein, nie nur vom selben Geschlecht oder nur schwere oder leichte HSH. Der Ruede ist grösser und schwerer und körperlich robuster fuer einen Zweikampf mit Woelfen und anderen Raubtieren. Die Weibchen sind generell schlanker und agiler , aber charakterlich frühreifer , verantwortungsbewusst und reaktiver und bringen mit ihrem Mutterinstinkt die wichtige weibliche Komponente und die Erhaltung der Familie durch Erneuerung mit Welpen . Natürlich gibt es immer grössere und kleinere Hunde innerhalb derselben Rasse. Es gibt nicht den besten Hund; es sind alle nützlich, sogar wichtig, im Zusammenspiel im Rudel mit unterschiedlichen Rollen : der mit dem besten Geruchsinn, Auf und Gehoehr meldet als erster Gefahr, der Schnellste läuft als erster voraus , der Staerkste kämpft mit grösster Vehemenz , der Mutigste wird die ängstlicheren Junghunde motivieren , undsofort.

In den rauen kalabrischen Gebirgen Sila und Aspromonte weiden Ziegenherden das ganze Jahr frei draussen und werden von den Sila HSH selbständig durch ständiges patrouillieren zusammengehalten. In bewaldeten Gegenden und mit der Weide-Eigenschaft der waehlerischen Ziegen ist ihre Hirtenarbeit um einiges anspruchsvoller als mit eng zusammenweidenden Schafen in offenem Grasland . Das jahrtausendelange Zusammenleben mit Ziegen hat dem Pastore della Sila eine beeindruckende Agilitaet beschert, die es ihm erlauben sogar auf Bäume zu klettern um bessere Übersicht zu haben!

Es gilt zu bedenken, dass die kalabrischen Ziegen seit unendlichen Generationen mit ihren Sila Hirtenhunden zusammenleben und gelernt haben, ihren Schützern zu vertrauen und ihre Nähe zu suchen.

Weiter gegen das bevölkerungsreiche Norditalien sehen die Verhältnisse schon aehnlicher aus wie in der Schweiz und die Herden und die HSH sind vielfach in eingezaeunten Weiden . Das vereinfacht die Kontrolle wesentlich , aber dafür wird die Lernfähigkeit und Selbständigkeit vermindert da wesentlich weniger Interaktionen mit Wild , Menschen und Hirt .

Im Sommer gehen im ganzen Alpenbogen grosse Herden Kühe , Schafe und Ziegen zur extensiven Weidenutzung auf weitem steilem Gelände mit extremen Wetterverhältnissen , die von den HSH eine grosse Umstellung verlangt. Im Winterhalbjahr ist es eher langweilig im Stall , da ihnen keine grosse Freiheit und Betaetigungsmoeglichkeiten geboten werden kann .

In dieser Zeit ist es nach meiner eigenen Erfahrung essentiell, den HSH ausreichend Sozialkontakte mit fremden Menschen und fremden Hunden in geschütztem Umfeld sammeln zu können und dem Hirten die Möglichkeit geben, Stärken und Schwächen jedes einzelnen Hundes genauer beobachten und allenfalls korrigiert werden.

HSH verhalten sich hinter einem trennendem Zaun viel aggressiver gegenüber fremden Menschen und Hunden als auf freier Weide. Ein HSH ohne Erfahrung ausserhalb ihrer eingezaeunten Wiese ist überfordert mit Sozialkontakten und verliert seine besondere Fähigkeit selbständig frei handeln zu können . Zudem ist ein unsozialisierter HSH ein Risiko für Wanderer und Begleithunde, die genauso völlig überfordert von einer unerwarteten Konfrontation mit bedrohenden HSH stehen und sich vielfach genau kontraproduktiv verhalten und fuer die HSH unberechenbar sind. Solche vermeidbaren Zwischenfälle tragen zu einem schlechten Image der verschiedenen HSH Rassen bei , und erhöhen somit den sozialen Druck auf alle verantwortungsbewussten HSH Halter. Die Angst vor dem Risiko HSH ist offensichtlich bei vielen Bauern und Hirten noch grösser als die Angst vor Wolfsrissen etc. und dem Ende der freien Weidehaltung und unseres Berufstandes. Es muss jedoch klar betont werden, dass die Einführung von HSH viel einfacher erfolgen kann solange die Herde noch nicht das Opfer einer Wolfsattacke geworden ist. Danach genügen Welpen nicht mehr und es müssen mehrere erwachsene HSH zusammengewürfelt werden, falls dann gerade glücklicherweise welche zu kriegen sind. Die Tiere werden von Anfang an unter Stress gesetzt , was sich in grosser Nervosität der Tiere lange bemerkbar machen wird.

Unsere Sila in der Schweiz

Jedes Land hat seine eigene Hirtenkultur und andere Begebenheiten und Traditionen. Somit können die Methoden anderer Länder nicht einfach 1:1 übernommen werden und fremde Modelle in unsere althergebrachte Bauern- und Hirtenkultur in der Schweiz eingeführt werden . Was mit meiner eigenen Herde und Hunden gut funktioniert, muss nicht zwingend bei allen anderen das Optimale sein.

Jeder einzelne Hirt muss selber zusammen mit seinen Hunden seinen persönlichen HSH- Stil herausfinden und durch seine eigenen Beobachtungen entwickeln .

Wir in der Schweiz sind mit Appenzeller ,Entlebucher und Berner Sennenhunde vertraut . Unsere Sennenhunde sind wie die meisten uralten Hirtenhunderassen Zweinutzungstypen , da sie sowohl als Treiber das Veh treiben , als auch nachts den Hof vor Fuchs und Fremden als Schutzhund bewacht . Ich bin überzeugt diese Ähnlichkeit ermöglicht somit einen leichteren Zugang zu den kalabrischen Sennenhunde als zu exotischeren HSH-Rassen aus sehr unterschiedlichen Kulturen mit ganz anderen Selektionsprioritaeten .

Ich habe durch meine langjährigen Erfahrung mit verschiedensten Hirtenhunderassen gelernt, dass sich die Hunde immer der besonderen Kultur des Hirten anpassen und integrieren und sich somit sehr schnell evolutionär anpassen und weiterentwicklen . Meine ersten Begegnungen mit HSH machte ich 1992 im Himalaya . In Europa traf ich erstmals 1995 einen europäischen HSH . Ein Appenzeller Hirte kam vom Schafe hueten in der toskanischen Maremma mit einem grossen Maremmano Hirtenhund und hütete auf der Alp 1000 Schafe mit ihm alleine. Zu der Zeit gab es nur schnelle kleine, und grosse starke Hirtenhunde , und der Ausdruck Herdenschutzhund HSH und deren komischen Ansichten und falschen Mythe kamen erst später mit der Wolfsrueckkehr auf . Es wurde damit vielen Bauern und Hirten wie auch der Bevölkerung Angst vor einer unbekannten Bestie erschaffen, die bei uns in der Schweiz den Halter von HSH mit falschen Vorurteilen konfrontiert . Aufklärung über das Verhalten gegenüber dem sensiblen Weesen gut gehaltener Hirtenhunde ist dringend notwendig , und dabei will ich gerne mit den fantastischen SILA Hirtenhunde beitragen .

Unsere drei Sila HSH und der Estrela HSH haben diesen Winter gemeinsam auf dem nur zu Fuss erreichbaren Monti Doro in Chironico ( Leventina Tessin) verbracht auf 1500 m.ü.m. in ihrem Territorium auf halber Distanz zwischen unserer Alpe Sponda und dem Dorf Chironico.

Während in den letzten Jahren die Sichtung eines Wolfes mehrmals bezeugt wurde, ist seit der Präsenz unserer Sila HSH keine Beobachtung und Spuren des Wolfes in unserem Territorium festgestellt worden. Noch im Sommer 2019 konnten wir auf der Alp einen Wolf heulen höhren und unsere jungen HSH im Rudel nachjagen sehen .

Das Zusammenspiel zwischen den schnellen kleineren Treibhunden und Herdenschutzhunden ist fuer mich als Alphirt mit fremden Tieren fundamental und ist eine Priorität für die Rudelzusammensetzung fuer mich . Während früher die Abruzzesen meine Border Collies beim Treiben abgedraengt und angebellt haben und somit unsere Arbeit störten, haben unsere Sila von dem alten Alpha-Border Collie das Treiben gelernt und helfen den Treibern bei ihrer Arbeit durch flankieren und bellen . Die Tiere reagieren wesentlich weniger aggressiv auf die ruhiger und mit weiter Abstand laufenden Sennenhunde als auf die hyperschnellen Treibspezialisten wie Australian Cattle Dog z.B. Alle diese Qualitäten zusammen haben mich dermassen von der Rasse Sila ueberzeugt, dass ich mich entschlossen habe mich zukünftig ihrer Zucht zu widmen und auch in der Schweiz als idealste HSH anbieten zu können . Blutsfremde neue Arbeitslinien aus Kalabrien für eine gesunde Zucht werden von erfahrenen kalabresischen Hirten ausgewählt und im anspruchsvollen Arbeitsprozess selektioniert.

Optimales Imprinting als HSH
Unsere HSH helfen zusammen mit Treibhunden das Veh ruhig zu treiben. Der Estrela bellt die Herde voran während die drei Sila seitlich flankieren und Aussichtspunkte zum Überblick selbständig aufsuchen. Jeder Hirtenhund nimmt dabei automatisch seine Rolle ein und arbeitet im Team mit Hirt zusammen.
Sila Rüde SEK mit Mutterkuh

Veröffentlicht von Alp-Hirt

Professioneller Alp-Hirt und Hirtenhundezuechter seit 1995 in der Schweiz Pastorizia Alpe Sponda Chironico TI Schweiz Alpweidewirtschaft